2022 wurden in Südtirol 423.411 Einkommenserklärungen eingereicht. Die erklärte Brutto-Einkommenssumme beläuft sich auf insgesamt 10,9 Milliarden Euro, was einem Durchschnittswert von 25.679 Euro pro Steuerzahler entspricht.
Aus den Steuererklärungen erschließt sich, dass das höchste Durchschnittseinkommen in den letzten Berufsjahren – genau genommen in der Altersklasse von 60 bis 64 Jahren – erzielt wird (im Schnitt 33.362 Euro).
Ungleichheit steigt mit dem Alter
Was die Verteilung des Einkommens anbelangt, geht aus den Daten hervor, dass mit fortschreitendem Alter die Ungleichheit zunimmt. Die größten Unterschiede ergeben sich für die Altersklasse der 65- bis 69-Jährigen, in der viele Steuerzahlende bereits in Rente sind und andere hingegen noch arbeiten.Auch die Ungleichheit der Einkommen zwischen Mann und Frau nimmt mit dem Alter zu. Wie aus den Daten des AFI hervorgeht, verdienen Frauen in jeder Altersklasse im Vergleich zu Männern weniger. In der Altersklasse der 65- bis 69-Jährigen ist der Unterschied am größten: Dort erklären die Männer im Schnitt 15.000 Euro brutto mehr als Frauen.
Selbstständige: Ungleichverteilung höher als bei Lohnabhängigen
Die Selbstständigen zeichnen sich im Vergleich zu den lohnabhängig Beschäftigten durch eine stärkere Einkommensprogression in den jüngeren Altersklassen aus. Ab der Altersgruppe 50 bis 54 sinkt das durchschnittlich erklärte Einkommen, das dann allerdings wieder in der Gruppe der 65-74-Jährigen sehr hoch ist.Die Ungleichverteilung der Einkommen ist bei den Selbstständigen über den gesamten Lebenszyklus höher als bei den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen.
„Einkommen der Rentner wird sinken“
In Zukunft wird aber auch die Kluft zwischen den Generationen steigen. „Stagnierende Löhne lassen kaum eine vernünftige Zusatzvorsorge zu; zudem ersetzt das Beitragssystem in der Rentenberechnung immer mehr das Lohnsystem“, sagt AFI-Präsident Andreas Dorigoni.„Das bedeutet, dass in Zukunft das Einkommen der Rentner und Rentnerinnen wahrscheinlich deutlich sinken wird. Das Problem ist offensichtlich, doch zeichnen sich bisher keine konkreten Maßnahmen zur Bekämpfung der Altersarmut ab“, so Dorigoni.