Die Polizei rüste sich bereits logistisch: „Schild, Granate, Helme, Wasserwerfer, Schutzmaterial: All das wird systematisch angefordert.“ Die Situation sei umso heikler, als die Olympischen Spiele nur wenige Tage später begännen, sagte Henry. Nach Informationen des „JDD“ wird die Gefährdungseinschätzung vom Inlandsgeheimdienst geteilt.
Im Sender Rfi schilderte der Nationalsekretär der Polizeigewerkschaft SCSI-CFDT, Christophe Miette, vor wenigen Tagen ebenfalls die Gefahr von Unruhen. Politische Unzufriedenheit könne natürlich auf der Straße ausgedrückt werden, sagte er. „Aber wir kennen auch die Neigung von Gruppen, die mit den Extremen auf der linken wie auf der rechten Seite verbunden sind, die Konfrontation zu suchen, Gruppen, die auch von außen instrumentalisiert oder infiltriert werden können.“
Daher besteht nach Ansicht des Gewerkschafters „die Gefahr von Ausschreitungen und Gewalt rund um diese Wahltermine, die Gefahr eines Schneeballeffekts, wie wir ihn am Ende der Gelbwestenbewegung erleben konnten.“ Die 2018 aufgeflammten Sozialproteste hatten Frankreich über ein Jahr in Atem gehalten.