Der Selbstmord löste einen Aufstand der Insassen aus, bei dem 2 Carabinieri und ein Armeesoldat verletzt wurden. Steine wurden gegen die Sicherheitskräfte geworfen. Die Migranten versuchten ein Auto in Brand zu stecken und eine Tür aufzubrechen. Die Ausschreitungen wurden von der Polizei unter Einsatz von Tränengas unterdrückt.
„Ein unmenschlicher Ort“
Der Protest löste politische Diskussionen aus. Oppositionelle Linksparteien forderten die Schließung der Einrichtung, das wegen seiner Lebensbedingungen immer wieder umstritten ist.„Man muss nicht auf Untersuchungen warten, um festzustellen, dass Orte wie das Abschiebungszentrum Ponte Galeria völlig unmenschlich sind. Man braucht nicht auf den Tod eines Jugendlichen warten, um klar zu sagen, dass diese Orte sofort geschlossen werden sollen“, sagte Roms Garantin für die Rechte inhaftierter Menschen, Valentina Calderone, die zusammen mit den Abgeordneten Cecilia D'Elia und Riccardo Magi die Einrichtung besuchte.
„Wir sind alle schockiert über den Tod des jungen Migranten. Die Lebensbedingungen in dem Auffanglager sind sehr schlecht“, sagte D Elia. Magi bezeichnete die Abschiebungszentren für Migranten in Italien als „schwarze Löcher des Rechts und der Menschlichkeit“.
Verzweiflung wegen kleiner Brüder in Afrika
Der junge Afrikaner war laut den Abgeordneten vor einigen Tagen aus einem Auffanglager in Trapani aus Sizilien gekommen, wo er sich seit Mitte Oktober aufgehalten hatte. Am Freitag war er in Verzweiflung geraten.Er weinte und sagte, dass er nach Guinea zurückkehren wolle, weil er dort 2 kleine Brüder habe, um die er sich kümmern müsse, da sie sonst verhungern würden. Er sei untröstlich gewesen, erzählten einige Migranten.