Auch der italienische Justizminister Carlo Nordio sowie, der Präsident der Region Veneto, Luca Zaia, sind nach Padua gekommen, um an der Feier teilzunehmen.
Giulia Zecchin (22) die beste Freundin von Giulia Cecchettin, las die erste Lesung während der Trauerfeier. Auf Wunsch der Familie wurde eine Passage aus dem Buch des Propheten Jesaja verlesen. „Ein Spross wird aus dem Stamm der Lesse sprießen, ein Schössling“, heißt es dort, „wird aus seinen Wurzeln hervorsprießen. Auf ihm wird der Geist des Herrn ruhen“.
„Möge Giulias Tod der Anstoß für Veränderungen sein“
„Möge das Andenken an Giulia uns inspirieren, gemeinsam gegen Gewalt vorzugehen, möge ihr Tod der Anstoß für Veränderungen sein.“ So lautete der Botschaft von Gino Cecchettin im Rahmen der Beerdigung seiner Tochter . „Meine Tochter Giulia war eine außergewöhnliche junge Frau, fröhlich und lebhaft, die nie genug vom Lernen hatte. Nach dem frühen Verlust ihrer geliebten Mutter übernahm sie Verantwortung für die Familie“, fügte er hinzu.„Frauenmorde sind oft das Ergebnis einer Kultur, die das Leben von Frauen abwertet, die Opfer derer wurden, die sie hätten lieben sollen; Wie kann so etwas passieren? Wie konnte Giulia so etwas passieren? Es gibt viele Verantwortlichkeiten aber die erzieherische Verantwortung betrifft alle. Ich wende mich zuerst an die Männer: Wir müssen zeigen, dass wir Agenten des Wandels sind, gegen geschlechtsspezifische Gewalt“, apellierte Gino Cecchettin.
„Liebe Giulia, es ist Zeit, dich gehen zu lassen, dich von deiner Mutter zu verabschieden. Wir werden lernen, im Regen zu tanzen. Danke für diese 22 Jahre“. Auf diesen Abschluss seiner Rede, folgte langer Beifall für Gino Cecchettin.
10.000 Menschen erwartet – Fahnen auf Halbmast
Im Vorfeld der Beerdigung rechnete man bereits mit etwa 10.000 Menschen, die Abschied von Giulia nehmen wollen. Auf dem Platz vor der Basilika St. Giustina wurden daher Großbildschirme aufgestellt.Im Veneto ist für den heutigen Dienstag ein regionaler Trauertag ausgerufen worden. Die Fahnen stehen auf Halbmast. An der Universität von Padua, wo Giulia Cecchettin studierte, sind am Dienstag die Vorlesungen ausgesetzt.
Turetta darf Begräbnis im TV verfolgen
Nachdem Filippo Turetta nach tagelanger Flucht in Deutschland festgenommen werden konnte, hat er gestanden seine Ex-Freundin Giulia Cecchettin ermordet zu haben. Er befindet sich im Gefängnis von Montorio Veronese in Verona in Haft.Dort soll er laut Informationen der Ansa die Erlaubnis bekommen haben, die Trauerfeier live im Fernsehen mitverfolgen zu dürfen.