Aufgrund der starken Niederschläge sind die Pegel der Etsch und des Eisacks und einiger Nebenflüsse in der Nacht auf heute stark angestiegen, fasst der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer zusammen. Die Hochwasserwelle hat heute Vormittag das Unterland erreicht. Die Pegel der Vorfluter sind bereits im Sinken. Nachdem um 23 Uhr in der Nacht auf heute der Pegelstand der Etsch bei Marling die Vorwarnstufe erreicht hatte, war das Lagezentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz besetzt und der Hochwasserdienst aktiviert worden.
Deichwachen im Einsatz
Die Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren in den betroffenen Gebieten wurden besetzt, Deichwachen wurden nach 3 Uhr in der Nacht zu einem periodischen Kontrollgang auf Dämmen und entlang der Dämme ausgeschickt, um Schadstellen zu finden. Die Lage wird weiterhin laufend überwacht. Bei einer Lagebesprechung um 8 Uhr wurde die Situation zusammengefasst.Im Video sehen Sie die Etsch bei Algund am Dienstag:
Das Hauptereignis ist vorbei, die letzten Niederschläge erfolgten am Vormittag, berichtete Meteorologe Günther Geier vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Bewertungskonferenz: Landesweit fielen 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, bis zu 130 Liter waren es von Ulten über das Passeiertal bis zur Brennergegend. Das Niederschlagsereignis verlagert sich jetzt Richtung Osten.
Infolge der starken Niederschläge rückten die Freiwilligen Feuerwehren in weiten Teilen Südtirols zu über 50 Einsätzen aus. In Algund stehen Obstwiesen und Tiefgaragen unter Wasser.
Pegel gehen zurück
Von einem Ereignis mit 5 bis 10 Jahren Wiederkehrzeit sprach der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale: Die vorausgesagte Durchflussmenge ist eingetroffen und wurde zum Teil sogar überschritten, bei einigen Zubringern war die Wiederkehrzeit auch höher. Die Pegel gehen nachhaltig zurück, auch in Salurn werden die Werte unter die Vorwarnstufe sinken.Der Eisack hat in der Nacht bei Bozen einen Pegelstand von über 4 Meter erreicht.
STOL hat berichtet. Vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung waren 5 Geologen zu einigen Lokalaugenscheinen unterwegs, die Böden, wurde dabei festgestellt, sind stark gesättigt. In den kommenden Tagen sind deshalb Rutschungen zu erwarten. Auch vom Bereitschaftsdienst Forst wurden oberflächliche Rutschungen aus verschiedenen Forstinspektoraten gemeldet.