Der Titschenbach in Salurn endet in einem 68 Meter hohen tosenden Wasserfall, der das Dorf so einzigartig macht. Dieser rauscht die Felsen des Geierberges herab. An dieser Stelle holten sich die vorgeschichtlichen Bewohner das Wasser aus dem Bach und leiteten es in Kanälen für den vielfältigen alltäglichen Gebrauch ab. Dieser Ort, der älteste in der Geschichte des Dorfes, wurde urkundlich schon früh als „Tütsche“ erwähnt (Tiroler Urbar aus 1288). Diese Bezeichnung könnte im Laufe eines Jahrtausends aus dem lateinischen Begriff „ductia“ abgeleitet worden sein, der wie das frühzeitliche „sala“ eine Wasserleitung bezeichnete. Salurn, das „Dorf auf der Tütsche“, ist dank solchen Wasserläufen entstanden. Diese Abhängigkeit wird unter anderem auch im Wappen und Namen einer der ältesten Familien des Dorfes versinnbildlicht, der Familie „An der Lahn“. Interessant ist, dass der Bach bis zum Ende des 15. Jh. das Viertel Gries im Süden des Dorfes durchquerte und erst später an der Bergseite der Siedlung Richtung Norden umgeleitet wurde.