Die Wiesen sind zu nass, um befahren und bearbeitet zu werden. Das Gras indes verholzt und verfault. Wie die Arbeit der Milchbauern unter der heurigen Nässe leidet, weiß Josef Unterrainer, der Obmann der Brixner Ortsgruppe im Südtiroler Bauernbund.

Lange haben sie sich von den Milchhöfen und auch von der Politik vertrösten lassen, nun nehmen sie ihre Zukunft selbst in die Hand, um ihre Betriebe zu retten: Südtirols Milchbauern fordern aber keine öffentlichen Zuschüsse, sondern einfach mehr Geld für ihre Arbeit, für ihre Milch, um die Kosten zu decken und um möglichst ohne Nebenerwerb leben und in den Betrieb investieren zu können. Als Zugpferd hat sich der Arbeitskreis „Zukunft Südtiroler Bergmilch“ (ZSB) formiert.

Vor 2 Monaten wurde sie angekündigt, heute wurde sie nun beschlossen: die sogenannte Kuhprämie. Um den Milchbauern wegen der gestiegenen Energie- und vor allem Futtermittelpreise unter die Arme zu greifen, gewährt das Land eine einmalige Prämie von 300 Euro – bis zu 30 Kühen.

Nicht nur die materiellen Leistungen, sondern auch die immateriellen werden für Südtirols Milchwirtschaft zukunftsweisend sein. Das bedeutet, dass nicht nur die Qualität der Milch, sondern beispielsweise auch das Tierwohl, die Familienbetriebe und das gepflegte Landschaftsbild künftig stärker mitvermarktet werden müssen. Dies ist eine der zentralen Botschaften, die Landesrat Arnold Schuler am Donnerstagabend im Webinar Landwirtschaft 2030 mit den Bauern diskutierte .