Es vergehe mittlerweile kaum eine Stunde, dass in Südtirols Geschäften – vor allem in den großen Ballungsgebieten – Waren und Produkte gestohlen werden, zeigt sich der hds in einer Aussendung besorgt.
„Mittlerweile macht der Schaden bei einigen größeren Handelsbetrieben bis zu drei Prozent des Umsatzes aus“, sagt hds-Präsident Philipp Moser.
Nicht selten fühlen sich Wirtschaftstreibende hilflos vor diesen Straftaten. Der Wirtschaftsverband sieht hier dringenden Handlungsbedarf. „So begrüßen wir die aktuelle Aufforderung von Senatorin Julia Unterberger in Richtung Regierung, den Straftatbestand des Diebstahls wieder als Amtsdelikt vorzusehen“, betont Moser.
Die vorherige Regierung hatte den Diebstahl vom Amtsdelikt zu einem, nur auf Strafantrag verfolgbaren Delikt degradiert. Das bedeutet, dass es allein von der geschädigten Person, die oftmals darüber nicht einmal informiert wird, abhängt, ob die Staatsanwaltschaft und die Gerichte tätig werden. Das öffne Tür und Tor für die Kleinkriminalität.
Der hds fordert in diesem Zusammenhang auch, dass die Möglichkeit einer vereinfachten Strafanzeige geprüft werden soll. Anzeigen zu erstatten seien nämlich bisher sehr langwierige Prozesse. „Behörden, Ordnungshüter und Politik sind beim Thema Sicherheit klar gefordert, gemeinsam vorzugehen und an einem Strang zu ziehen. Denn sonst wird es nur schlimmer“, fordert abschließend Moser.
„Wir arbeiten an mehreren Fronten“
Robert Hillebrand, Regionaldirektor von Despar für Trentino-Südtirol, ist das Problem mit den Ladendiebstählen mehr als bekannt. „Wir arbeiten sozusagen an mehreren Fronten, um den Diebstählen Herr zu werden“, sagt Hillebrand.Unter anderem setze das Unternehmen auf Sicherheitsleute und Ladendetektive sowie auf die üblichen technischen Diebstahlsicherungen. „Besonders wichtig ist es aber, achtsame Mitarbeiter zu haben. Gutes Personal sollte schnell einen Kunden mit auffälligem Verhalten erkennen“, sagt Hillebrand.