Das Fehlen einer effektiven Koordinierung mit den Mitgliedstaaten zählt zu den Hauptkritikpunkten in dem Bericht. Der Kommission fehlten „die erforderlichen Steuerungsinstrumente und Informationen“. Zudem seien viele Maßnahmen und Regulierungen zu langsam umgesetzt worden.
Die Prüfer empfehlen der EU-Kommission, die Notwendigkeit eines EU-finanzierten Instruments für Kapitalunterstützung mit Schwerpunkt auf innovativen KMU (Kleine- und Mittlere Unternehmen) im Bereich KI zu prüfen. Zudem solle die Nutzung der Ergebnisse aus EU-finanzierter KI-Forschung stärker gefördert werden. Weiters empfiehlt der ERH, „das EU-Investitionsziel für KI neu zu bewerten und mit den Mitgliedstaaten zu vereinbaren, wie diese zur Erreichung des Ziels beitragen könnten“.
Die aktuellen Ziele stammen noch von 2018. Demnach sollen zwischen 2021 und 2030 jährlich 20 Milliarden Euro privat und öffentlich in KI investiert werden. Im Zeitraum 2021 bis 2027 habe die Kommission sich zudem verpflichtet, jeweils 1 Mrd. Euro in entsprechende Forschung und Innovation zu investieren. Bis 2030 sollen zudem 75 Prozent der Unternehmen in der Union KI einsetzen.
2021 lag dieser Anteil laut ERH im EU-Durchschnitt bei 8 Prozent. Die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten sind dabei groß: In vielen osteuropäischen Staaten liegt der Anteil unter 5 Prozent. In Dänemark, Finnland, Deutschland, Slowenien, Portugal und den Benelux-Staaten bei über 10 Prozent. Besonders sticht hier Dänemark hervor. Bei großen Unternehmen (ab 250 Beschäftigte) nähert sich der Anteil schon den 70 Prozent - bei KMUs (10 bis 249 Beschäftigte) sind es immerhin schon über 20 Prozent.