Nicht berücksichtigt sind hier allerdings Risse aus dem Trentino. Die Daten seien nämlich „aufgrund unterschiedlicher länderspezifischer Regelungen nicht zu einhundert Prozent vergleichbar“, räumte Tirols Agrarlandesrat ein. Seit 2019 hätten sich die Entschädigungszahlen „beinahe versechsfacht“. Von den Rissen betroffen seien auch Gebiete mit Herdenschutzmaßnahmen.
Monitoring verbessern
Die Mitglieder Arbeitsgemeinschaft, in der neben dem Bundesland Tirol auch Vorarlberg und Salzburg, Kantone und Regionen in der Schweiz und Deutschland vertreten sind, wollen nun das länderübergreifende Wolfsmonitoring verbessern und beschleunigen. Dies betreffe auch die Harmonisierung der genetischen Untersuchungsmethoden. In der Schweiz sei der Umstieg auf die sogenannte Hochfrequenztechnologie bereits erfolgt, Österreich will im kommenden Jahr umsteigen. Für das Referenzlabor im Trentino sei die Finanzierung zugesagt. Der nächste Schritt sei dann der Aufbau einer gemeinsamen länderübergreifenden Datenbank, hieß es.Geisler drängte angesichts der Zahlen einmal mehr zu Schritten seitens der EU. Er forderte die Änderung der FFH (Fauna-Flora-Habitat)-Richtlinie und die Senkung des Schutzstatus des Wolfs. Im Bundesland Tirol sowie in den meisten betroffenen Bundesländern wird mittlerweile mit rechtlich umstrittenen Abschussverordnungen gearbeitet.
Im Bundesland Tirol wurden bisher 4 Wölfe abgeschossen, nachdem eine Gesetzesnovelle der schwarz-roten Landesregierung dies ermöglicht hatte. Im heurigen Almsommer war die Zahl der Nutztierrisse im gesamten Bundesgebiet deutlich zurückgegangen. Im Vorjahr wurden 791 Tiere durch Wölfe getötet, mit Stand Anfang Oktober waren es in der heurigen Saison „nur“ 394.