Auch in anderen Städten in Venezuela sowie in der US-Großstadt Miami, im kolumbianischen Bogotá und in Spaniens Hauptstadt Madrid demonstrierten viele Menschen gegen die aus ihrer Sicht manipulierte Wahl am vergangenen Sonntag. Anhänger der sozialistischen Regierung gingen ihrerseits auf die Straße, um Maduro im Machtkampf mit der Opposition den Rücken zu stärken.
Aufgeschlüsselte Resultate der einzelnen Stimmbezirke nicht veröffentlicht
Die linientreue Wahlbehörde hatte den seit 2013 regierenden Sozialisten am Montag offiziell zum Wahlsieger erklärt, ungeachtet von internationaler Kritik und Betrugsvorwürfen der Opposition. Allerdings veröffentlichte sie bisher nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke.Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Nach eigenen Angaben verfügen die Regierungsgegner über die detaillierten Ergebnislisten aus mehr als 80 Prozent der Stimmbezirke. Demnach soll González 67 Prozent der Stimmen erhalten haben und Maduro nur 30 Prozent. Dieser beschuldigt die Opposition wiederum, gemeinsam mit den USA Chaos zu stiften und einen Umsturz zu planen.
Mehrere Menschen bei Protesten getötet
Seit den Wahlen ist es im ganzen Land zu Protesten gekommen. Nach Angaben von Human Rights Watch sind dabei mindestens 20 Menschen getötet worden. Die Regierungsunabhängige Organisation Foro Penal sprach von 11 Toten.Die USA und ein halbes Dutzend lateinamerikanischer Länder haben Oppositionskandidat González bereits als Sieger anerkannt. Die Europäische Union, die Organisation Amerikanischer Staaten und zahlreiche Staaten in der Region haben zumindest deutliche Zweifel am offiziellen Wahlergebnis angemeldet.
Schon Maduros Wiederwahl 2018 hatten viele Länder nicht anerkannt. Der damalige Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich zum Interimspräsidenten. Die USA, Deutschland und andere Länder erkannten ihn an, er konnte sich aber im Land nicht durchsetzen - vor allem, weil das Militär hinter Maduro stand. Auch jetzt versicherten die Streitkräfte ihm wieder ihre Loyalität.