Mittwoch, 25. September 2024

Mahnfeuer gegen den Wolf: „Auf Bedrohung aufmerksam machen“

An diesem Freitag, den 27. September, entzünden Tierhalter in mehreren europäischen Ländern wieder Mahnfeuer, um gegen den Wolf und seine Ausbreitung zu protestieren. In Südtirol beteiligen sich über 50 Ortsgruppen des Südtiroler Bauernbundes (SBB) an der Aktion. Die Mahnfeuer machen auf die Bedrohung der Weidetierhaltung durch den Wolf aufmerksam und richten einen dringenden Appell an die Politik.

An diesem Freitag entzünden Tierhalter in mehreren europäischen Ländern wieder Mahnfeuer, um gegen den Wolf und seine Ausbreitung zu protestieren. - Foto: © Südtiroler Bauernbund

Rund 55 bäuerliche Ortsgruppen aus allen Südtiroler Landesteilen werden am Freitag ab 19:30 Uhr Mahn- und Solidarfeuer entzünden. Diese Feuer werden in der Nähe von Höfen und Almen, an Hängen und auf Bergen entzündet. Sie sind ein grenzüberschreitendes Zeichen des Protests der Bäuerinnen und Bauern gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Großraubtiere.

Rund 55 bäuerliche Ortsgruppen aus allen Südtiroler Landesteilen werden Mahn- und Solidarfeuer entzünden. <?ZP?> - Foto: © SBB


Landesobmann Daniel Gasser betont: „Es ist wichtig, dass die bäuerliche Bevölkerung über die Grenzen hinweg zusammensteht und gemeinsam einen deutlichen Appell an die Politik, aber auch an die Rechtsprechung richtet: Die weitere Ausbreitung der Wölfe und auch von Bären muss gestoppt werden. Denn diese Großraubtiere gefährden die Sicherheit der Menschen, unsere Tiere, unsere Almwirtschaft und letztlich die gesamte Berglandwirtschaft.“

„Entweder die Politik reagiert oder sie muss dabei zusehen, wie Almen nicht mehr bewirtschaftet werden“

Die Mahnfeuer erfüllen vor allem einen Zweck: Den politischen Entscheidungsträgern auf nationaler und europäischer Ebene eine einprägsame Botschaft zu schicken: „Entweder die Politik reagiert auf die Bedrohung durch Wolf und Bär oder sie muss dabei zusehen, wie immer mehr Tierhalter ihre Tätigkeit aufgeben und Almen nicht mehr bewirtschaftet werden – mit allen negativen Konsequenzen für das Landschaftsbild, den Tourismus und die Artenvielfalt.“

Die Mahnfeuer zeigen ein klares „Nein“ zum Wolf. - Foto: © SBB


Außerdem drücken die Mahnfeuer das Unverständnis der bäuerlichen Bevölkerung über die jüngsten Gerichtsentscheide zu Wolfsentnahmen aus. In Südtirol hat sich die Bedrohung durch den Wolf in wenigen Jahren dramatisch verschärft.

Rund 100 Wölfe in Südtirol

Mittlerweile geht man von rund 100 Wölfen in Südtirol aus, dazu kommen etwa 200 Exemplare im angrenzenden Trentino. Jedes Jahr fallen hunderte Schafe sowie auch Ziegen und Jungrinder hierzulande den Raubtieren zum Opfer. Dazu kommen unzählige verletzte und traumatisierte Tiere.

Die Entwicklung der Wolfsrisse in Südtirol. - Foto: © SBB


Mittlerweile sind nicht nur Herden auf abgelegenen Almen von Wolfsangriffen betroffen, sondern auch Nutztiere, die auf Hofwiesen und in der Nähe von Wohngebäuden weiden. So etwa geschehen jüngst bei St. Martin in Thurn im Gadertal.

Deshalb sollen die Mahnfeuer ein deutliches Zeichen setzen. Bereits in den Jahren 2018, 2019 und 2022 hat es in mehreren europäischen Ländern – und in Südtirol – Mahnfeuer gegen den Wolf gegeben.


In welchen Südtiroler Gemeinden am Freitag Mahnfeuer stattfinden werden, zeigt diese Karte.

stol

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