Assange hofft auf ein volles Berufungsverfahren. Es wäre die letzte Möglichkeit für ihn, sich vor britischen Gerichten gegen seine Auslieferung zu wehren. Sollte sein Antrag abgelehnt werden, bliebe ihm nur noch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Dort werde sein Team umgehend einen Antrag auf einstweilige Verfügung stellen, um eine sofortige Auslieferung zu verhindern, hatte seine Frau Stella Assange angekündigt.
Es gebe jedoch die Sorge, dass die britische Regierung eine solche Anordnung ignorieren könnte. Der 52-Jährige, der seit April 2019 im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh sitzt, könne innerhalb von Tagen in ein Flugzeug in die USA gesetzt werden, hatte sie gewarnt.
Stella Assange fürchtet wegen der erwarteten harten Haftbedingungen in den USA und der labilen Psyche ihres Mannes um sein Leben. Suizid-Gefahr war auch der Grund, warum eine Richterin in erster Instanz die Auslieferung zunächst abgelehnt hatte. Doch die Entscheidung wurde später gekippt. Die britische Regierung stimmte seiner Auslieferung zu. Bei einer zweitägigen Anhörung im Februar wurde nun darüber verhandelt, ob es noch einmal zu einem vollen Berufungsprozess kommt.