Für 16. Jänner ist die Wahl von Landeshauptmann Arno Kompatscher avisiert
Pircher bestätigte unterdessen einen Bericht des Tagblatts „Dolomiten“, wonach für kommenden Montagnachmittag der SVP-Parteiausschuss einberufen wurde, der das Koalitionsübereinkommen absegnen soll.Davor werde man – und er könne hier in erster Linie nur für die SVP sprechen – das Regierungsprogramm sicher nicht öffentlich präsentieren, betonte der Parteisekretär. Der Landtag muss jedenfalls fristgerecht einberufen werden, für den 16. Jänner ist die Wahl von Landeshauptmann Arno Kompatscher im Landesparlament avisiert.
Gegenwind
Das angestrebte Bündnis hatte der „Sammelpartei“ zuletzt einigen Gegenwind aus der Zivilgesellschaft eingehandelt. 224 Wissenschafter der autonomen Provinz waren mit einem „Offenen Brief“ gegen die Koalition mit den Rechtsparteien auf die Barrikaden gegangen.Auch rund 200 Künstlerinnen und Künstler wandten sich gegen eine Regierungsbeteiligung von Fratelli d'Italia, der Partei von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Die SVP-Parteibasis schien aber mehrheitlich hinter dem Kurs von Kompatscher und Obmann Philipp Achammer zu stehen.
„Klare Ausrichtung der Mitte“
Kompatscher war bemüht, den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen bzw. sie zu beruhigen. Er betonte unter anderem, dass es an der SVP liege, „dafür zu garantieren, dass eine Koalition eine klare Ausrichtung der Mitte hat.“ Man sei schließlich die Partei, die „die Mitte vertritt und deren Politik eindeutig mittig ist.“Teil des Koalitionsabkommens soll zudem eine Präambel sein, in der sich die Partner zu Werten wie Europa, Autonomie, Nachhaltigkeit und Nicht-Diskriminierung bekennen. Die Präambel sowie die Autonomie-Frage – Südtirol will sich hier verloren gegangene Kompetenzen aus Rom zurückholen – sollen unter anderem noch zu lösende Knackpunkte im Verhandlungsfinale gewesen sein, von dem inhaltlich wenig bis nichts nach außen drang.
Freiheitliche beharren auf Kernforderungen
Auch die Freiheitlichen dürften vehement auf ihre Kernforderungen, vor allem im Migrations- und Sicherheitsbereich, gedrängt haben, vernahm man. Und nicht zuletzt war auch noch die Anzahl der Regierungsmitglieder unklar.Die SVP-Gremien hatten sich Anfang Dezember mehrheitlich für die Mitte-Rechts-Variante und gegen eine solche links der Mitte ausgesprochen.