„Italiens Ziel ist es, die Dekarbonisierung zu erreichen. Und die Dekarbonisierung ist eine Chance für das Land. Die Energiekrise, die durch den Krieg Russlands in der Ukraine ausgelöst wurde, hat deutlich gemacht, dass wir keinen angemessenen Energiemix haben. Derzeit wird ein Drittel der Energie aus erneuerbaren Quellen und 2 Drittel aus fossilen Brennstoffen erzeugt. Wir haben immer noch Kohlekraftwerke, für die es eine Verpflichtung gibt, sie abzuschaffen“, sagte Pichetto Fratin.
Die letzten Atomkraftwerke wurden 1990 stillgelegt
Italien hatte sich 1987 - ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl - in einem Referendum für den Ausstieg aus der Atomenergie ausgesprochen. Die letzten Atomkraftwerke wurden 1990 stillgelegt. 2009 hatte der damalige Regierungschef Silvio Berlusconi angekündigt, wieder in die Kernkraft einsteigen zu wollen, legte sein Vorhaben nach der Katastrophe von Fukushima aber auf Eis. 2011 sprachen sich rund 94,5 Prozent der Italiener in einem weiteren Referendum gegen den Bau neuer Atomkraftwerke aus.Die rechte Regierungspartei Lega setzt sich für ein Referendum zum Wiedereinstieg Italiens in die Produktion von Atomenergie ein. Damit könne Italien zur „sauberen Kernenergie der neuesten Generation“ zurückkehren, sagte Infrastrukturminister Matteo Salvini, Vizepremier und Chef der Lega, kürzlich. Italien sei von Nachbarländern umgeben, die Energie durch Kernkraftwerke erzeugen und damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber italienischen Unternehmen hätten.