„Zwar sind die Rechte von Menschen mit Behinderung durch gute Gesetze garantiert, in der praktischen Umsetzung jedoch hakt es oft“, sagt Obwexer: „Es wird auch allzuleicht vergessen, dass es eine UN-Konvention gibt, die besagt, dass Menschen mit Beeinträchtigung das Recht haben, mit den gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der Gesellschaft zu leben. Doch Papier ist geduldig. In der Realität fehlt es an Betreuungsplätzen, es fehlt an Wohneinrichtungen, es fehlt das Personal.“
Immer wieder fordern Menschen mit Behinderungen deshalb ihre Rechte ein. „Vor allem die jüngere Generation von Menschen mit Behinderung betont die Notwendigkeit, in der Behindertenpolitik aus veralteten Denkweisen herauszuwachsen und mit der Zeit zu gehen. Sie haben eigene Vorstellungen von Lebensgestaltung und Selbstverwirklichung. Sie wollen Unabhängigkeit und fordern individuelle Lösungen“, so Obwexer.
Denn gerade was die persönliche Lebensgestaltung angehe, etwa den Kinobesuch am Abend oder den Einkauf am Nachmittag „gibt es noch immer keine Lösungen“, betont Obwexer. Es gebe aber auch gelungene Beispiele von Arbeitsinklusion oder Wohnprojekten, betont er.