„Wir haben Sie 105 Tage lang angefleht, und jetzt fordern wir Sie auf, die Hinrichtungen der Geiseln zu stoppen“, zitierte die Zeitung „The Times of Israel“ aus einer an Netanjahu gerichteten Erklärung der Angehörigen. Der Vater einer Geisel habe angekündigt, in einen Hungerstreik zu treten. „Wir haben die 100 Tage (seit Kriegsbeginn) überschritten, das war unsere rote Linie. Von hier an werden unsere Maßnahmen zunehmend härter werden“, wurde der Mann zitiert.
Seit November keine Geiseln mehr befreit
Netanjahu hat wiederholt erklärt, man werde den Krieg fortsetzen, bis die Hamas zerstört und alle Geiseln zurück seien. Eine wachsende Zahl von Familienangehörigen wehrt sich jedoch gegen diese Haltung und weist darauf hin, dass seit der Wiederaufnahme der Kämpfe durch Israel nach einer Feuerpause Ende November, bei der 105 Geiseln freikamen, keine weiteren mehr freigelassen wurden. Es werden neue Verhandlungen gefordert. „Wir sagten, dass die Kämpfe sie gefährden und töten würden“, wurde eine Angehörige einer Geisel zitiert.Am 7. Oktober hatten Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen im israelischen Grenzgebiet ein Massaker verübt, in dessen Folge rund 1200 Menschen getötet wurden. Zudem entführten die Terroristen rund 250 Menschen in den Gazastreifen. Israel versucht seitdem mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive, die militärische Infrastruktur der Hamas im Gazastreifen zu zerschlagen. Während einer Feuerpause im November waren 105 Geiseln freigelassen worden, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge.