Zugleich sollen die Verteidigungsausgaben dem Papier zufolge bis 2024 wie im Vorjahr um 7,2 Prozent steigen und 1,67 Billionen Yuan (214,03 Milliarden Euro) betragen. Bereits im Vorjahr hatte Peking sein Militärbudget in der gleichen Größenordnung angehoben.
Die Entscheidung, den Etat zu erhöhen, dürfte auch mit dem angespannten Verhältnis zu Taiwan, das China als abtrünnige Provinz betrachtet, und umstrittenen Gebietsansprüchen im Südchinesischen Meer zusammenhängen. Zwar rechneten Experten bisher nicht mit einem Kriegsausbruch in der Meerenge zwischen China und Taiwan. Peking will jedoch eine Wiedervereinigung mit der Inselrepublik – notfalls auch mit militärischen Mitteln.
Die Volksrepublik unterhält gemessen an den geschätzt 2Millionen aktiven Soldaten die größte Armee der Welt. Chinas Verteidigungsbudget ist in den vergangenen Jahren immer stärker als die Gesamtausgaben gestiegen. Auch lag der Anstieg meist über der Wachstumsrate der Wirtschaft.
Ambitioniertes Wachstumsziel
Das Wachstumsziel wird von Beobachtern als ambitioniert angesehen. Im Vorjahr war es mit 5,2 Prozent knapp übertroffen worden, doch gibt es von Experten große Zweifel an der Zuverlässigkeit der chinesischen Statistiken. 2023 spielten der Regierung Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie in die Hände, die heuer wegfallen. Jüngst litt die chinesische Wirtschaft unter schwacher globaler Nachfrage, einem kriselnden Immobilienmarkt und dem schwachen Binnenkonsum.Weitere Themen der Jahrestagung dürften die Öffnung des Landes für Investitionen und Reformen sowie die von Xi Jinping zuletzt öfter prominent bei öffentlichen Reden angesprochenen „neuen Produktivkräfte“ sein – ein Begriff mit dem China Fokus auf den Fortschritt des Landes durch digitale Technologien und künstliche Intelligenz legen will.