Blinken sagte, er habe am Mittwoch gemeinsam mit seinem britischen Kollegen David Lammy in der ukrainischen Hauptstadt Kiew „gute und ausführliche Gespräche“ geführt und Informationen darüber erhalten, wie die Ukrainer das Schlachtfeld einschätzten und was ihre Bedürfnisse seien. Dies werde man berücksichtigen. „Und wenn nötig, werden wir uns anpassen.“ Sein polnischer Amtskollege Radoslaw Sikorski forderte die westlichen Verbündeten dazu auf, die Ukraine „weiterhin mit fortschrittlichen Luft- und Raketenabwehrsystemen auszustatten und die Beschränkungen für den Einsatz von reichweitenstarke Waffen aufzuheben“.
Die Frage der Erlaubnis für den Einsatz von weitreichenden Waffen durch die Ukraine dürfte auch bei einem Treffen von Großbritanniens Premierminister Keir Starmer mit US-Präsident Joe Biden am Freitag in Washington Thema sein. In Kiew hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut für die Freigabe geworben. Bisher beschränkten die USA den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw.
Blinken kam bei seinem Besuch in Warschau auch mit Polens Präsident Andrzej Duda zusammen. Am Nachmittag folgte ein Gespräch mit Regierungschef Donald Tusk.
Polen zählt zu den wichtigsten militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Das EU- und NATO-Land spielt auch eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Hilfe des Westens für Kiew. Von Russland wird Polen deshalb als Feind betrachtet.