Nachdem Bianchi gestern das Gutachten von Maines beim Landtag deponiert hat, reagiert dieser. „Für mich ist das Gutachten des Landtags maßgebend“, so Präsident Noggler. Trotzdem lasse man dieses nun von „amtlicher Stelle“ überprüfen. „Einige Italiener nannten es ein Gefälligkeitsgutachten für die deutsche Sprachgruppe. Um auch nach außen zu zeigen, dass das absolut nicht stimmt, befassen wir eine weitere Institution mit der Frage“, so Noggler. Klarer gesagt: Es soll ein drittes Gutachten geben. „Dolomiten“-Informationen zufolge wird es bei der Staatsadvokatur in Trient eingeholt.
Antwort Mitte nächster Woche erwartet
Die Antwort wird Mitte nächster Woche erwartet, weshalb weitere Entscheidungen in der SVP rutschen. Sollte ein zweiter Italiener möglich sein, wird die Regierung wohl auf 11 aufgestockt. Es hätten nicht nur Lega und Fratelli Platz, sondern auch 8 SVP-ler von stark gewählten Neulingen bis Deeg, Achammer und Walcher.Sollten 2 Italiener nicht Platz haben, müssen Fratelli und Lega entscheiden, ob sie noch interessiert sind, in die Mehrheit zu gehen. Landesrat würde Marco Galateo (FdI), Bianchi würde Regionalassessor (Fürsorge, Pensplan) oder Landtagsvizepräsident. Aus letzter Position könnte er 2025 als Mitte-rechts-Bürgermeisterkandidat in Bozen antreten.
Mögliche Koalitionen
Für viele in der SVP ist eine Koalition mit Lega und Fratelli wahrscheinlich, um sich in Rom nicht autonomiepolitisch ins Abseits zu schießen. Nach der Absage des Team K zu einer solchen Mehrheit kann der deutsche Juniorpartner nur mehr freiheitlich sein. Von Medien geäußerte Zweifel an Andreas Leiter Reber bezeichnet Ulli Mair als „lächerlich“. Reber sei ein fleißiger und wichtiger Kopf für die Freiheitlichen. „Wir sind 2 und bleiben es.“Und was ist, wenn die Rechts-Koalition platzt? Dann heißt das wohl Gennaccaro (Civica) als meistgewählter Italiener in die Regierung, Team K deutscher Partner. Eine teure Mehrheit für die SVP, die 2 Landesräte ans Team K abgeben muss. Die Großwetterlage in Rom bliebe wohl gleich schlecht wie beim Anbandeln mit PD und Grünen.