Freitag, 21. Juni 2024

Was diese Rocker den Südtirolern mitgeben wollen

„Nur nicht verbiegen lassen“ – das ist die Botschaft der neuen Single „Go free“ von Lost Obsession. Die Hard-Rock-Musiker aus Nals sind unsere letzten Gäste bei „Backstage“ vor der Sommerpause.

Lost Obsessions neue Single „Go free“ handelt von der Meinungsfreiheit und ihren Alltagsbeobachtungen dazu. - Video: stol

Mathias Felderer und Matthias Weger sind die Gründungsmitglieder der Band. 2021 haben sie sich dazu entschlossen, die „Sache mit der Musik ernster zu nehmen“. Seither gab es gar einige Besetzungswechsel. Aktuell besteht die 5-köpfige Band – neben Weger und Felderer – aus Gabriel Bovolon (Gitarre), Giovanni Furlani (Bass) und Joachim Terzer (Schlagzeug).

Für manche Bands sind Veränderungen in der Formation der Todesstoß – für Lost Obsession eher eine Bereicherung: „Natürlich ist es einerseits ungünstig, wenn Mitglieder wegfallen; man muss alle Songs neu einstudieren und sich aneinander gewöhnen. Andererseits kommen neue Einflüsse in die Band, das kann sehr wohltuend sein“, so Weger und Felderer im Gespräch mit uns.

„Mehr Mut haben, für eigene Haltungen einzustehen“

Die Wurzeln von Lost Obsession liegen im Rock der 80er- und 90-Jahre, in Bands wie Guns N'Roses oder AC/DC, aber auch der Blues der 70er-Jahre inspiriert sie: „Wir lieben einfach die alten Sachen.“ Was nicht heißt, dass die Band wie von gestern daherkommt. Weder musikalisch, noch inhaltlich.

Ihre neue Single „Go free“ handelt von der Meinungsfreiheit und ihren Alltagsbeobachtungen dazu: „Wir stellen fest, dass die Menschen immer weniger den Mut haben, zu sagen, was sie über ein Thema denken. Es gibt in der Gesellschaft sehr oft eine Mehrheitsmeinung, die sie annehmen und vertreten, ohne sie zu hinterfragen. Jeder, der sich dieser vorherrschenden Mehrheitsmeinung nicht unterwerfen will, wird abgestempelt und mit einer Kategorie versehen.“ Jedes Gespräch werde sofort zur ideologischen Diskussion erhoben.

„Auch in den Sozialen Medien lässt sich das gut beobachten. Natürlich kann dort jeder schreiben, was er denkt, aber anschließend erntet man dafür sicherlich von jemandem eine Zurechtweisung – in harten Worten, persönlicher Angriff inklusive.“ Der Song „Go free“ solle auf dieses Phänomen hinweisen und alle ermutigen, wieder mehr für eigene Haltungen und Meinungen einzustehen.

Aufgefrischter Sound

Musikalisch ist „Go free“ eine Hard-Rock-Nummer im charakteristischen Stil von Lost Obsession; angereichert durch neue Elemente, etwa eine Bläsergruppe. Auch der Rap-Teil fügt sich sehr gut ein. Insgesamt wirkt der Sound frischer als bei früheren Releases, die Arrangements etwas ausgefeilter. Aufgenommen und produziert haben sie „Go free“ bei Stefan Gantioler und Jonas Rabensteiner von Stunde Null.

Ab in die Sommerpause

Mit Lost Obsession verabschieden wir uns mit „Backstage“ in die Sommerpause. Im September sind wir mit Folge 434 zurück – und natürlich neuer, spannender Musik „Made in Südtirol“.

hil

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