Geboren wurde Maggie Smith am 28. Dezember 1934 in Ilford bei London, aber die Familie zog bald nach Oxford, wo ihr Vater eine Stelle an der Universität angeboten bekommen hatte. Ihre schottische Mutter arbeitete als Sekretärin und riet ihr lange davon ab, Schauspielerin zu werden. Doch Smith stand bereits mit 17 Jahren als Viola in Shakespeares „Was ihr wollt“ im Oxford Playhouse auf der Bühne - der Beginn einer erfolgreichen Bühnenkarriere, die sich über 70 Jahre erstrecken sollte.
1963 unterstützte sie Elizabeth Taylor und Richard Burton im Kinodrama „Hotel International“. Bereits zwei Jahre später wurde sie für den Oscar nominiert, als sie die Desdemona neben Laurence Oliviers Othello spielte. Vielen gilt „Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“ (1969) als ihr bester Film. Für das Werk erhielt sie mit 35 Jahren ihren ersten Oscar. 1979 wurde der zweite Oscar fällig, für ihre Nebenrolle im Drama „Das verrückte California-Hotel“. Gleichzeitig brillierte sie am Londoner West End und New Yorker Broadway. In einem ihrer seltenen Interviews erklärte sie, warum sie die Bühne dem Film bevorzugt: „Keine zwei Aufführungen sind genau gleich“, sagte sie der „Sunday Post“.
Unvergesslich war sie später auch in Blockbustern wie Steven Spielbergs Peter-Pan-Version „Hook“, „Sister Act“ und „Der Club der Teufelinnen“. In der Rentnerkomödie „Best Exotic Marigold Hotel“ (2011) und deren Fortsetzung feuerte sie einen Spruch nach dem anderen ab. Mit „The Lady in the Van“ (2015) demonstrierte sie noch einmal ihr großes dramatisches Talent: Die Verfilmung von Alan Bennetts Freundschaft mit einer Obdachlosen, die 15 Jahre lang in ihrem Van in seiner Einfahrt residierte.
Auch eine Brustkrebserkrankung 2008 warf Maggie Smith nur vorübergehend aus der Bahn. Trotzdem drehte sie währenddessen den sechsten Harry-Potter-Film und verkündete: „Ruhestand ist keine Option. Also werde ich weiter mit Charakteren wie Violet oder anderen alten Schachteln arbeiten.“