Als die Frau von der Staatsanwaltschaft im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens angehört worden war, hatte sie aber einen professionellen Übersetzer an ihrer Seite, und so konnte sie gegenüber den Ermittler bestätigen, was sie gegen ihren Mann (40) und ihren Schwiegervater (70) zur Anzeige gebracht hatte.
Alltag zur Hölle gemacht
Die beiden Männer, die von den Rechtsanwälten Nicola Nettis und Silvia Negri verteidigt werden, arbeiteten bereits seit Jahren in Bozen, als sie im Juli 2019 die Ehefrau des 40-Jährigen nach Südtirol holten. Doch Schwiegervater und Ehemann sollen der Frau den Alltag zur Hölle gemacht haben: Sie hätten sie wiederholt misshandelt und beleidigt, sie sei auf das Haus beschränkt gewesen, man habe ihr verboten, hinauszugehen. Sie habe nicht einmal selbst ihr Handy aufladen dürfen. Ihr Ehemann habe ihr außerdem sexuelle Gewalt angetan.Die Einvernahme eines wichtigen Zeugen musste gestern auf den 18. März vertagt werden, dann wird er über Video in den Gerichtssaal zugeschaltet: Es handelt sich um den Mann, der die Ermittlungen ins Rollen gebracht hatte. Bei einem Besuch bei der Familie im August 2019 war es der Frau gelungen, ihm ihr Leid zu klagen. Er half ihr, sich in Sicherheit zu bringen und die Polizei einzuschalten.
Die beiden Angeklagten, denen Misshandlungen in der Familie vorgehalten wird – dem 40-Jährigen auch sexuelle Gewalt – weisen alle Vorwürfe zurück.