Mittwoch, 14. August 2024

Nun doch nicht: Gericht untersagt Abschuss von Wölfen im Vinschgau

Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte am vergangenen Freitagabend die Entnahmeermächtigung für 2 Wölfe im Obervinschgau, genauer gesagt in Mals/Graun, unterzeichnet. Nun hat das Landesverwaltungsgericht einem Tierschutzantrag stattgegeben und die Entnahmeermächtigung ausgesetzt.

Das Landesverwaltungsgericht hat einer Wolfsentnahme im Vinschgau einen Riegel vorgeschoben. - Foto: © APA/afp / THOMAS KIENZLE

Zwischen 14. Mai und 21. Juli waren in den Gemeindegebieten von Mals (Fraktion Planeil) und Graun bei 9 nachgewiesenen Wolfsangriffen auf 3 Almen die Risse von insgesamt 30 Nutztieren verzeichnet worden. Dazu kommen 11 Lämmer ohne Ohrmarke, die ebenfalls nachweislich ein Wolf gerissen hatte.

Aus diesem Grund hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher am Freitag eine Entnahmeermächtigung für 2 Wölfe unterzeichnet und den Landesforstkorps mit der Entnahme der Raubtiere beauftragt ( STOL hat berichtet).

Entnahmeermächtigungen haben eine Gültigkeit von 60 Tagen ab der Unterschrift. Die Ermächtigung wurde nach Berücksichtigung des positiven Gutachtens, das von der Wildbeobachtungsstelle des Landes eingegangen ist, und nach eingehender Prüfung der Rechtslage von den Experten der Abteilung Landesforstdienst in Zusammenarbeit mit der Anwaltschaft des Landes ausgearbeitet.

Verwaltungsgericht setzt Ermächtigung aus

Aus der Entnahme wird aber vorerst nichts: Das Landesverwaltungsgericht Bozen „hat den von der Rechtsanwältin Aurora Loprete im Namen der Verbände Leal, Leidaa, Oipa und 'Zampe che dare una mano' eingereichten vorsorglichen Antrag auf Aussetzung der vom Landeshauptmann unterzeichneten Genehmigung zum Abschuss von Wölfen im Vinschgau angenommen.“ Dies berichtet die Tageszeitung Alto Adige mit Verweis auf ein Posting der Aktivistin und ehemaligen Parlamentarierin Michela Vottoria Brambilla.

„Das Verwaltungsgericht hat die außergewöhnliche Schwere und Dringlichkeit des Antrags anerkannt. Die Abschussgenehmigung wird daher ausgesetzt und die Wölfe sind vorerst in Sicherheit“, heißt es in einer Mitteilung der Politikerin.

Mehr zum Problem mit den Großraubtieren lesen Sie hier.

stol

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