In der Gemeinde Lostallo im Misoxtal war die Bestürzung groß. Bilder zeigten die große Verwüstung. Es war dort ein breiter Schuttkegel zu sehen. Der Erdrutsch hatte 3 Häuser fortgerissen. Von den beiden Vermissten, die im Dorf bekannt sind, fehlte zunächst weiterhin jede Spur.
„Es wird in der Nähe der Häuser gesucht, aber auch im darunterliegenden Fluss, für den Fall, dass die drei von den Fluten mitgerissen wurden“, sagte Forstingenieur Patrick Mottis, der beim Aufräumen half, der Zeitung „Blick“. Als Regierungsmitglied machte sich Außenminister Ignazio Cassis am Sonntag ein Bild von der Lage.
Die Nord-Süd-Straßen durch das Misoxtal nördlich des Comer Sees waren weitgehend gesperrt. Auf der Autobahn A13 oberhalb von Lostallo wurde ein 200 Meter langes Stück zerstört. An einer Stelle war die gesamte 4-spurige Fahrbahn von Wasser unterspült und eingebrochen.
Der weltberühmte Skisport- und Wanderort Zermatt mit Blick auf das Wahrzeichen der Schweiz, das Matterhorn, war mehr als 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten. Sowohl die Bahnlinie als auch die Zufahrtsstraße waren am Freitag gesperrt worden. Im Dorf selbst traten Bäche über die Ufer und donnerten bedrohlich an den Häusern vorbei ins Tal. Alle Einwohner und Feriengäste seien aber die ganze Zeit in Sicherheit gewesen, versicherte die Gemeinde.