Dienstag, 3. September 2024

Tag der Ladinischen Schule: Edith Ploner feierlich verabschiedet

Am Freitag, den 30. August wurde das Schuljahr 2024/25 in den Schulen und Kindergärten der ladinischen Täler eröffnet. Die Bildungsdirektorin und Schulamtsleiterin für ladinische Kindergärten und Schulen Edith Ploner wurde bei der Gelegenheit feierlich verabschiedet. Nach 43 Dienstjahren in verschiedenen Funktionen innerhalb des ladinischen Bildungssystem tritt sie jetzt ihren Ruhestand an.

Über 350 Lehrpersonen waren anwesend.

Dieses Jahr lag der Fokus bei der traditionsreichen Eröffnungsfeier des ladinischen Schuljahres auf dem Thema Künstliche Intelligenz und ihrem zukünftigen Einsatz in der ladinischen Bildungswelt.

Der Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für Ladinische Bildung und Kultur Daniel Alfreider, hieß neben den Vertretern der Politik, alle Führungs- und Lehrkräfte, sowie nicht unterrichtendes Personal an den Schulen und Kindergärten der ladinischen Täler herzlich willkommen:

„Die Schule muss lehren zu lernen. Im Mittelpunkt stehen die Schülerinnen und Schüler, wobei die Lehrkräfte die Experten sind, die den Lernprozess steuern und begleiten und deren Aufgabe es ist, individuelle Talente und das menschliche Potenzial, das in allen Schülerinnen und Schülern steckt, zu fördern und zu entwickeln. Ich bin der Überzeugung, dass unser ladinisches Schulsystem großes Potenzial hat“.

Neues Profil ausgearbeitet

Bildungsdirektorin und Schulamtsleiterin Edith Ploner und Schulinspektor Albert Videsott nahmen Bezug zu dem Tag der Ladinischen Schule 2023/24, an welchem Anliegen und Anregungen von Seiten der Lehrkräfte an offenen Gesprächstischen aufgenommen und diskutiert worden waren. Themen, die den Lehrkräften des ladinischen Bildungssystems damals ein Anliegen waren, waren u.a. die Notwendigkeit einer größeren Wertschätzung des Berufsbildes der Lehrenden in unserer Gesellschaft und das hochaktuelle Thema der Inklusion.

Eine Arbeitsgruppe der Direktion Ladinische Bildung und Kultur hat ein Profil ausgearbeitet, in welches u.a. Ergebnisse der De dla Scora ladina 2023/24 eingeflossen sind. Das neue Profil der ladinischen Bildungsdirektion möchte Orientierungshilfe und Impuls für die Herausforderungen an das ladinische Bildungssystem der nächsten Jahre sein. Es wird noch im Laufe des Herbstes vorgestellt und verteilt werden.

Vortrag über Künstliche Intelligenz

Das Kernstück der Veranstaltung bildete der Vortrag „IA e didattica – il futuro dell’educazione con l’intelligenza artificiale“ von Prof. Gino Roncaglia. Der Referent spannte einen weiten Bogen von den Anfängen der KI in den 50-er Jahren bis hin zu den jüngsten Entwicklungen:

„Es ist verständlich, dass das Thema der Künstlichen Intelligenz teilweise mit Angst behaftet ist, zumal in der Welt der KI in den letzten Jahren unglaubliche Veränderungen vonstattengegangen sind. Deshalb ist es wichtig, dass sich auch die Schule die Frage stellt, nicht nur wie sie KI im Unterricht verwenden will, sondern v.a. wie sie die zukünftigen Generationen ausbilden möchte, damit diese ein tiefes Verständnis erlangen, womit sie und wir es zu tun haben“. Im Anschluss des Vortrags fand eine Fragerunde statt, wo Lehrkräfte Unterstützung und konkrete Hilfestellungen bei dem Referenten einholten.

Aufgelockert wurde die Veranstaltung von dem Koordinator des ladinischen Schulsports Lorenz Clara, der eine kurze Bewegungseinheit anleitete, die bei Bedarf auch in den Schulunterricht eingebaut werden kann. Ziel der Übungen war es die Konzentration der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu fördern, indem auf spielerische Weise die körperliche Koordination trainiert wird.

Ploner dankte für Unterstützung

Im Anschluss ergriff die Bildungsdirektorin und Schulamtsleiterin Edith Ploner das Wort. Neben einer kurzen Ausführung der einzelnen Etappen ihrer Karriere innerhalb des ladinischen Bildungssystems, bedankte sich Edith Ploner auch herzlichst bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei allen Förderern, die an sie geglaubt hatten und sie in ihrer Arbeit für das ladinische Bildungssystem unterstützten. Neben dem jetzigen Landesrat für Ladinische Bildung und Kultur wurde die Bildungsdirektorin Edith Ploner auch von dem ehemaligen Landesrat Florian Mussner für Ihren Dienst in der ladinischen Bildungswelt gewürdigt.

In Hinblick auf die Auftaktveranstaltung zum Bildungsjahr 2024/25 sagte die scheidende Bildungsdirektorin: „Der Tag der Ladinischen Schule ist eine Gelegenheit für alle Akteure des ladinischen Bildungssystems zusammenzukommen, um den Gemeinschaftssinn und das Zusammengehörigkeitsgefühl eines kleinen Bildungssystems wie das ladinische zu spüren, den Sinn der pädagogischen Arbeit zu vertiefen und um Kraft zu schöpfen, damit die tagtäglichen Herausforderungen, welche der Schulalltag mit sich bringt, angegangen und bewältigt werden können“.

Grundlegend sei für sie die soziale Komponente auf allen Ebenen und Stufen des Bildungssystems, wo alle Kinder und Jugendlichen ihren Platz finden und entsprechend ihren Talenten begleitet und gefördert werden. Wichtig dafür sei aber auch die Wertschätzung der pädagogischen Fachkräfte und Lehrpersonen in der Gesellschaft, so Edith Ploner.

Laudatio für Ploner

Der Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für Ladinische Bildung und Kultur Daniel Alfreider würdigte in einer Laudatio die scheidende Bildungsdirektorin und Schulamtsleiterin und hob u.a. ihr großes Verdienst hervor „wissenschaftliche Studien über Lernprozesse bei mehrsprachigen Kindern bereits im Kindergartenalter in Auftrag gegeben zu haben, welche der Ladinischen Schule und ihrem paritätischen Schulmodell Sichtbarkeit und Anerkennung auf nationaler wie internationaler Ebene einbrachten“.

Der festliche Auftakt zum ladinischen Schuljahr wurde von der Schuldirektorin des Kunstgymnasiums und der Landesberufsschule für das Kunsthandwerk – „Cademia“ Maria Teresa Mussner und dem Schuldirektor der Wirtschaftsfachoberschule „Raetia“ Bernhard Flatscher moderiert. Für die musikalische Umrahmung sorgten Musikerinnen und Musiker der Musikschule Gröden, welche Stücke aus „Der Kleine Prinz“ von Martin Bonilla darboten.

Schulbeginn am 5. September

Für das Schuljahr 2024/25 sind 609 Kinder in die Kindergärten, 1183 Schülerinnen und Schüler in die Grundschulen, 629 in die Mittelschulen, 489 in die Oberschulen und 28 in die Berufsschulen der ladinischen Täler eingeschrieben. Für die insgesamt 2938 Schülerinnen und Schüler beginnt der Unterricht am 5. September.

stol

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