Die Ergebnisse
Das Vertrauen in die Südtiroler Verwaltung verzeichnet im Vergleich zu 2018 einen deutlichen Rückgang, von 78 Prozent positiver Antworten an den gesamten gültigen Angaben auf 66 Prozent. Der italienische Staat und die EU holen hingegen auf: Ersterer klettert von 19 Prozent auf 28 Prozent.Eine Analyse der Gründe des größeren oder kleineren Vertrauens zeigt, dass vor allem die deutsche Sprachgruppe kritischer ist.
Ausschlaggebend sind aber auch der Studientitel (je höher der Bildungsgrad, desto größer das Vertrauen) und das Wohnen in der Stadt (unabhängig von der Sprachgruppe ist hier das Vertrauen in die öffentliche Verwaltung größer).
Ärzte hoch im Kurs, Politiker und Priester nicht
Wie das Vertrauen in die öffentliche Verwaltung sinkt auch jenes in die Südtiroler Politiker von 41 Prozent auf 31 Prozent. Auch die Priester verlieren 10 Prozentpunkte. Der Umstand, dass das Vertrauen in alle öffentlichen Personen sinkt, lässt auf einen allgemeinen Rückgang des Optimismus oder der Zufriedenheit schließen. Eine Ausnahme bilden die italienischen Politiker, die allerdings bereits vorher einen Tiefststand erreicht hatten. Die meistgeschätzte Kategorie ist die Ärzteschaft mit 86 Prozent.Die Gründe
Das Vertrauen in die Landesangestellten spiegelt das Vertrauen in die Einrichtung wider. So ist auch hier das Vertrauen in der deutschen Sprachgruppe geringer und unabhängig von der Sprachgruppe unter den Personen mit einem höheren Bildungsstand und Wohnsitz in Bozen größer.Was die Zufriedenheit mit dem gebotenen Dienst betrifft, sind die Antworten wahrscheinlich mehr durch direkte Erfahrungen bedingt. Bei allen Diensten überwiegen die zufriedenen Befragten, allerdings mit einer deutlichen Verschlechterung bei Landesverwaltung, Gesundheitsdienst und Schule.
Auch die Post verzeichnet einen niedrigen Zufriedenheitsgrad, der allerdings zuvor schon tief war. Die besten Ergebnisse verzeichnet der öffentliche Personennahverkehr, sowohl im Stadt- als auch im Überlandbereich.
Die häufigsten Kritiken an den Diensten des Landes, der Bezirksgemeinschaften und Gemeinden, des Gesundheitsdienstes und des NISF/INPS betreffen vor allem die Langsamkeit und mangelnde Effizienz: Häufig genannt wurden „zu lange Wartezeiten“, „man muss die Ämter mehrmals aufsuchen“, „es werden zu viele Dokumente verlangt“ und „zu lange Warteschlangen“.
So mancher kritisiert auch die mangelnde Transparenz oder die unzureichende Zweisprachigkeit. Im Allgemeinen unterscheiden sich die Kritiken an den einzelnen Einrichtungen nicht besonders; nur in Bezug auf die Langsamkeit des Dienstes sticht der Gesundheitsdienst negativ hervor.