Die Verbände haben beim Verwaltungsgericht Bozen mit weiteren ergänzenden Dokumenten Berufung eingelegt und die Aufhebung des Beschlusses beantragt.
Umweltbeirat äußerte sich zunächst negativ
Der Umweltbeirat des Landes hatte sich in seiner ersten Stellungnahme vom 17. Oktober 2023 negativ zu dem neuen Bauvorhaben geäußert und die Gründe für die ablehnende Bewertung dargelegt. Vor allem die negativen Auswirkungen auf Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse und auf ein Natura-2000-Gebiet sowie die Störung einiger geschützter Vogelarten, darunter das Schneehuhn, werden beanstandet.Die vorgeschlagenen Eingriffe liegen größtenteils außerhalb des bestehenden Skigebiets von Schnals, das im Landesplan für Skilifte und Skipisten ausgewiesen ist. Dieser Landesplan verbietet aber den Bau neuer Skipisten und Skilifte in gesetzlich geschützten Gebieten.
In der ersten Stellungnahme des Umweltbeirates wird darauf hingewiesen, dass das Projekt ein wertvolles alpines Gebiet betrifft, das sich durch Moränen, sensibler Pioniervegetation und Hochgebirgsseen auszeichnet und zudem am Rande eines Gletschers liegt, der aufgrund der Erderhitzung drastisch schrumpft.
Positive zweite Stimme abgegeben
„Unerklärlicherweise“, so die Verbände, „hat derselbe Umweltbeirat nach einer Anhörung der Projektbetreiber mit einer Mehrheit von 4 zu 3 Stimmen eine positive zweite Stellungnahme abgegeben, ohne die in der vorangegangenen negativen Stellungnahme dargelegten Argumente zu widerlegen.“ Die Verbände fragen sich, warum das Land einen Fachplan zum Schutz der empfindlichen Gletscherwelt hat, wenn es dann Maßnahmen genehmigt, die im Widerspruch zu diesem Plan stehen.Die Tendenz, Skigebiete aufgrund der Erderhitzung in immer höhere Lagen zu verlegen, sollte ernsthaft überdacht werden, denn dies beeinträchtigt die noch natürlichen Gebiete im Hochgebirge. Das Problem des zunehmenden Schneemangels wird nur verschoben, aber nicht gelöst. Ganz im Gegenteil befeuert diese Strategie nur die weitere Beschleunigung des Klimawandels.
„Unser Appell an die Landesregierung“, schließen CAI Alto Adige, Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Lipu und Mountain Wilderness, „ist es, den Kurs zu ändern und den Umgang mit unserer Landschaft in Verantwortung gegenüber dem Planeten und den zukünftigen Generationen zu überdenken.“