Ein Passagier des Motorboots hatte sich schwer verletzt ans Ufer gerettet. Noch in derselben Nacht bargen Rettungskräfte die Leichen eines Mannes und einer Frau. Nach weiteren 3 Männern und 2 Frauen, die sich in dem Boot befunden hatten, suchten Polizei und Rettungsmannschaften auch am Montag noch mit großen Aufgeboten. Die Rettungsdienste schätzten die Chancen, sie noch lebend zu finden, minimal ein.
Das Hotelschiff fuhr nach der mutmaßlichen Kollision weiter. Die Polizei setzte es am Sonntag in der etwa 90 Kilometer entfernten Stadt Komarom fest. Am Rumpf des Schiffes waren Beschädigungen zu sehen. Nach eigenen Angaben vernahm die Polizei die Besatzungsmitglieder und die Passagiere des Kreuzfahrtschiffes. Zur Staatsbürgerschaft des festgenommenen Kapitäns machte sie keine Angaben.
Nach Medienberichten befand sich die „MS Heidelberg“, die unter Schweizer Flagge fährt, auf dem Weg von Budapest nach Passau. An Bord des 110 Meter langen Hotelschiffs sollen sich 110 Passagiere aufgehalten haben.
Das Unglück weckte in Ungarn Erinnerungen an eine Schifffahrtskatastrophe, die sich im Mai 2019 auf der Donau in Budapest abgespielt hatte. Damals hatte ein Flusskreuzfahrtschiff ein kleines Ausflugsboot gerammt. Dabei waren die 2 ungarischen Besatzungsmitglieder des kleineren Schiffes sowie 27 südkoreanische Touristen ums Leben gekommen.