Mit dem nun unterzeichneten Memorandum zur Intensivierung der Zusammenarbeit soll der Weg für weitere Jungmediziner geebnet werden. „Wir sind schon gut gestartet“, berichtete Dr. Joachim Seybold, Stellvertreter des Vorstandes für Krankenversorgung an der Charité. Die jungen Ärzte würden in klinische Studien eingebunden, könnten am Studentenunterricht teilnehmen und fachlich dazulernen.
Sie arbeiten maximal 18 Monate in einer der größten Uni-Kliniken Europas, zumeist am Ende ihrer Facharztausbildung. Die Grundausbildung absolvieren sie in Südtirol. „Sie sind engagiert, motiviert und auf dem europäischen Markt umkämpft“, weiß Dr. Sieglinde Kofler, Primaria für Innere Medizin am Meraner Krankenhaus. „Ich kann ihnen nur raten, diese Chance wahrzunehmen, mit dem Ziel eine verbesserte Patientenversorgung bei ihrer Rückkehr nach Südtirol zu bringen“, so Kofler. Laut dem Generaldirektor des Sanitätsbetriebs, Christian Kofler, erhalten alle angehenden Fachärzte diese Möglichkeit.
Gesundheitslandesrat Dr. Hubert Messner bezeichnete die Partnerschaft als eine einmalige Chance für junge Ärzte, sich auf höchstem Niveau weiterzubilden. Auch Sanitätsdirektor Dr. Josef Widmann zeigte sich von der Zusammenarbeit begeistert. „Vor 20 Jahren lernte ich die Charité selbst als Facharzt kennen“, erinnerte er sich. „Das Herz des Südtiroler Sanitätsbetriebes sind die Menschen, die darin arbeiten. Die Versorgung der Bevölkerung hängt davon ab mit welcher Motivation und Kompetenz die Menschen in unseren Betrieben arbeiten.“ Die Zusammenarbeit sei deshalb von unschätzbarem Wert, weil die Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten würden, sich so fort- und auszubilden.
3 Fragen an Christian Kofler, Generaldirektor Südtiroler Sanitätsbetrieb
STOL: Wie viele junge Ärzte haben die Möglichkeit, einen Teil ihrer Fachausbildung an der Charité in Berlin zu absolvieren?Christian Kofler: Diese Möglichkeit haben bis zu 20 junge Mediziner. Wir haben derzeit über 100 Facharztauszubildende im Südtiroler Sanitätsbetrieb.
STOL: Wer erhält die Chance, an die Charité zu gehen?
Kofler: Rein theoretisch alle Ärzte, die bei uns ihre Facharztausbildung absolvieren. In Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Chefarzt wird entschieden, ob ein Interesse vorhanden ist, die Ausbildung an der Charité weiterzuführen.
STOL: Gibt es Pläne für weitere Kooperationen?
Kofler: Ja, es ist angedacht, auch mit anderen Institutionen solche Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen.