3 Männer und eine Frau aus Deutschland brachen gestern von Flading in Innerratschings zu einer gemeinsamen Skitour auf, die sie in das Gebiet oberhalb der Inneren Wumblsalm führte. Das Ziel der Skitourengeher war das Glaitner Hochjoch, 2389 Meter hoch. Ein Mann der Gruppe entschied sich beim Aufstieg, umzukehren und auf der genannten Alm auf seine Freunde zu warten. Als sie nicht zur vereinbarten Zeit zurückkehrten, meldete er sie um 15.40 Uhr als vermisst.
Mitglieder des Bergrettungsdienstes Ridnaun-Ratschings brachen mit dem Notarzthubschrauber Aiut Alpin Dolomites zu einem Suchflug auf. Dabei wurden sie auf einen Lawinenkegel unterhalb des Gipfels des Glaitner Hochjochs aufmerksam und erweiterten die Alarmierung.
Tief verschüttet
Die 3 Skitourengeher waren in einen steilen Hang eingestiegen, der unter ihrem Gewicht gebrochen war. Die rund 150 Meter lange und rund 80 Meter breite Lawine riss die Tourengeher mit und verschüttete sie meterhoch.Der BRD Ridnaun-Ratschings, Sterzing und Gossensaß-Pflersch, der CNSAS Sterzing, die Finanzwache Sterzing, die Feuerwehr Innerratschings und die Notarzthubschrauber Pelikan 2 und 3 sowie Aiut Alpin eilten herbei. Mehrere Bergretter kamen direkt von einem erst beendeten Einsatz.
Am Unglücksort gelang es den Einsatzkräften relativ schnell, die 3 Verschütteten zu orten. Alle trugen ein Lawinenverschüttetensuchgerät bei sich. Das Ausgraben unter den teils meterhohen Schneemassen war aber schwierig und brauchte seine Zeit.
Als Glück erwies sich die Anwesenheit der 3 Notarzthubschrauber. So konnten die Verschütteten, sobald sie freigeschaufelt waren, sofort dem Notarzt übergeben werden.
3 Notarzthubschrauber vor Ort
Ein Mann und eine Frau (beide im Jahr 2000 geboren) mussten unter Reanimation an Bord eines der Notarzthubschrauber gebracht und in das Krankenhaus Bozen geflogen werden. Dort kämpfen die Ärzte auf der Intensivstation um deren Leben.Der dritte Skitourengeher, Aurel Andreas Maximilian Steinert aus München (2002 geboren), wurde noch auf dem Lawinenkegel reanimiert. Er konnte aber nicht mehr gerettet werden.
Seine sterblichen Überreste wurden ins Tal geflogen und dort dem Leichenbestatter übergeben. Die Notfallseelsorge kümmerte sich um das vierte Mitglied der Gruppe, die für einen gemeinsamen Winterurlaub ins Wipptal gekommen war.
In Ratschings herrschte gestern erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3.