Keine breit angelegte Attacke
Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen.„Vor ein paar Stunden wurden mehrere kleine Flugobjekte am Himmel von Isfahan gesichtet und getroffen“, sagte eine Reporterin in einer Live-Schalte des Staatsfernsehens. Der Luftverkehr sei wieder aufgenommen worden. Die iranische Regierung wies zugleich Berichte zurück, wonach der Sicherheitsrat des Landes zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.
Der Iran hatte am Wochenende erstmals mit mehr als 300 Raketen und Drohnen Israel direkt angegriffen. Hintergrund der iranischen Raketen- und Drohnenangriffe war ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April 2 Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden.
„Begrenzten Angriff“ ohne Beteiligung der USA
Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen „begrenzten Angriff“ gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. CNN berichtete unter Berufung auf 2 Quellen, die US-Regierung habe kein „grünes Licht“ für den Angriff gegeben.Am Donnerstag hatte es zwischen hochrangigen Vertretern der US-Regierung und der israelischen Seite eine Schalte gegeben, in der nach Angaben des Weißen Hauses auch über den Iran gesprochen worden sei.
Weiter hieß es bei CNN, Atomanlagen im Iran seien kein Ziel der
Angriffe gewesen. Militärexperten sagten CNN, Israel habe
demonstriert, dass die Luftabwehr des Irans nicht an die Israels
heranreiche. Der CNN-Militärexperte Mark MacCarley sagte: „Die
Israelis mussten Vergeltung üben, aber diese Vergeltung enthielt
auch eine Botschaft, nämlich: Ja, wir können es schaffen. Macht das
nicht noch einmal. Wenn ihr es noch einmal tut, dann wird Chaos ausbrechen.“
Explosion unweit eines Militärstützpunktes
Am Himmel über der iranischen Provinz Isfahan wurden in der Nacht Staatsmedien zufolge mehrere kleine Flugobjekte beschossen. Zuvor war über eine Explosion nahe der gleichnamigen Millionenstadt Isfahan berichtet worden, die laut den Staatsmedien von der Luftabwehr ausgelöst wurde. Berichten zufolge ereignete sich die Explosion unweit eines Militärstützpunktes.In Isfahan befinden sich zudem wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt. Laut dem Rundfunk bestand für die dortigen Atomeinrichtungen keine Gefahr.
Ein General in der Provinz sagte, der Grund für die Explosion sei die Luftabwehr gewesen. „Wir hatten keine Schäden oder Vorfälle“, sagte der Offizier laut Medienberichten.