„Corona und die Grippe können potenziell schwerwiegende Folgen haben und eine gleichzeitige Infektion mit beiden Viren kann das Risiko für schwerwiegendere Gesundheitsprobleme erhöhen. Österreich mit seiner bekannten Impfzögerlichkeit berichtete soeben über die Zunahme der Krankenhauseinlieferungen wegen Corona um 40 Prozent“, unterstreicht der Professor. Impfungen würden auch dazu beitragen, die Belastung der Gesundheitssysteme zu verringern.
Neues Symptom bei Covid: Hautausschlag
Typische Covid-Symptome seien Fieber, Husten, Atembeschwerden, Müdigkeit, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Geschmacks- und Geruchsverlust sowie Magen-Darm-Beschwerden. Die derzeitigen Covid-19-Varianten verursachten meist mildere Verläufe.Aber: „Nun wurden Hautausschläge als neue Symptome einer Corona-Erkrankung beobachtet“, berichtet Prof. Wiedermann. Zudem gebe es wissenschaftliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Corona und Ohrenproblemen, etwa Tinnitus und Hörverlust. „Studien zeigen, dass bei einigen Covid-19-Patienten Tinnitus neu auftrat oder sich verschlimmerte. Ein kleinerer Prozentsatz der Patienten erlitt anhaltenden Hörverlust. Die genauen Ursachen sind noch unklar, könnten aber das Virus selbst, Durchblutungsstörungen oder das Immunsystem betreffen“, sagt Wiedermann.
Er rät zu erhöhter Aufmerksamkeit bei ersten Anzeichen von Hörverlust, da eine frühzeitige Behandlung mit Corticosteroiden – also mit Medikamenten, die Entzündungen im Körper verringern – helfen könnte.
Tragen von Masken wird vielerorts empfohlen
Für Wiedermann ist klar: Das selten gewordene Tragen von Schutzmasken dürfte mit „Maskenmüdigkeit“ zusammenhängen. Die Bürger hätten sich an Corona gewöhnt und schätzten die Bedrohung geringer ein. Doch in Italien und vielen anderen Ländern werde das Maskentragen gerade jetzt vor Weihnachten wieder ausdrücklich empfohlen, um Atemwegserkrankungen vorzubeugen – also auch Covid-19, sagt Wiedermann. Mit Masken könnten verletzliche Bevölkerungsgruppen geschützt werden.„In Anbetracht steigender Krankenhauseinweisungen und geringer Impfquoten bleibt das Maskentragen in öffentlichen Bereichen, z. B. im Bus und Zug oder an Orten mit schlechter Belüftung und besonders, wenn man sich selbst nicht sicher infektionsfrei fühlt, von entscheidender Bedeutung, um der Corona-Verbreitung entgegenzuwirken“, betont Prof. Wiedermann.