Synodale Kirche als eine Kirche des Zuhörens
Schon seit Anfang seiner Amtszeit betont Papst Franziskus, dass es eine erneuerte Ausrichtung der Kirche in all ihren Teilen auf ihre missionarische Sendung braucht. Als wichtige Voraussetzung dafür benennt er immer wieder die Erneuerung der kirchlichen Leitungsstrukturen, im Sinne einer Aufwertung der Bischofskonferenzen, aber auch im Sinne einer „kirchlichen Kultur, die von Laien geprägt ist“. Der Papst wünscht sich eine „synodale Kirche“. Eine solche ist für ihn „eine Kirche des Zuhörens, in dem Bewusstsein, dass das Zuhören “mehr ist als Hören“. Es ist ein wechselseitiges Anhören, bei dem jeder etwas zu lernen hat: das gläubige Volk, das Bischofskollegium, der Bischof von Rom – jeder im Hinhören auf die anderen und alle im Hinhören auf den Heiligen Geist, den „Geist der Wahrheit“.Weltweites Hinhören
Dieses Hinhören fand bzw. findet in jeder Diözese weltweit statt: in jeder Ortskirche, so auch in der Diözese Bozen-Brixen, sind die Gläubigen befragt und angehört worden. Die Ergebnisse dieses Weges der einzelnen Diözesen wurden dem Sekretariat der Bischofssynode in Rom mitgeteilt und sind in einen Weg der Reflexion und Unterscheidung der einzelnen nationalen Bischofskonferenzen eingeflossen. In einem nächsten Schritt haben sich die kontinentalen Bischofskonferenzen mit den Ergebnissen auseinandergesetzt, bevor der Weg im Herbst 2023 und im Herbst 2024 in Rom weitergegangen bzw. abgeschlossen wird.Berentzen: Synodalität erfordert Zeit, Zusammenarbeit und Zuhören
Pfarrer Berentzen hat die Synode bisher als dynamischen Prozess erlebt, bei dem eine zuversichtliche Stimmung geherrscht habe und den er als Ermutigung empfinde, in dieser Kirche zu arbeiten: „Synodalität bedeutet nicht Alleingang, nicht Klerikalismus, nicht Meinung durchsetzen wollen, sondern den Willen zum Zusammenhalt. Es geht darum, immer wieder der Frage nachzugehen: Was bedeutet Gottes Botschaft heute?Papst Franziskus wünscht sich, dass alle etwas zu sagen haben, jeder in seiner eigenen Verantwortung. Wie gelingt es uns, möglichst viele Menschen einzubeziehen und so auch die Stimme Gottes in jedem Menschen wahr- und ernstzunehmen? Es geht darum, die Trennung zu überwinden zwischen 'denen' und 'uns', sondern gemeinsam im Miteinander zu agieren. Synodalität ist ein Prozess, kein Event, und es braucht Zeit. Dabei ist es wesentlich, immer wieder zu fragen: Wo und wie wirkt der Geist Gottes?“