Samstag, 5. Oktober 2024

Erneut Tote bei Konflikt eines mexikanischen Drogenkartells

Vor dem Hintergrund eines internen Konflikts des Sinaloa-Drogenkartells sind im Nordosten Mexikos fünf Leichen gefunden worden. Die Leichen seien mit nacktem Oberkörper am Donnerstag kurz vor Mitternacht auf einer Straße der Stadt Culiacán im Bundesstaat Sinaloa gefunden worden, so das Sekretariat für Sicherheit des Staates am Freitag. Vor rund einem Monat war der Konflikt innerhalb des Kartells ausgebrochen, bei dem seither bereits 150 Menschen getötet wurden.

Sohn des Ex-Drogenbosses Joaquin Guzman involviert. - Foto: © APA/Mexican Interior Ministry / HO

Die Gewaltspirale brach am 9. September aus und wird einer Auseinandersetzung zwischen dem Sohn des Ex-Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán und den Verbündeten eines anderen Mitbegründers des Sinaloa-Kartells, Ismael „El Mayor“ Zambada, zugeschrieben. Auch die örtliche Polizei von Culiacán ist nach Angaben der Regierung des Bundesstaates in den Konflikt verwickelt, einige Beamte wurden vom Militär entwaffnet.

Guzmán verbüßt in einem US-Hochsicherheitsgefängnis eine lebenslange Haftstrafe, zu der er 2019 wegen Drogenhandels, Geldwäsche und Waffendelikten verurteilt wurde. Der 76-jährige Zambada war am 25. Juli dieses Jahres im Süden der USA festgenommen worden, als er dort mit einem Sohn Guzmáns mit dem Flugzeug gelandet war. Dem Sohn Guzmáns wirft er nun vor, ihn verschleppt und der US-Justiz ausgeliefert zu haben.

Drogenhandel und Banden: Seit 2006 mehr als 450.000 Tote

Der frühere Präsident Mexikos, Andrés Manuel López Obrador, hat die USA wegen ihrer einseitigen Entscheidung zur Festnahme Zambadas für die Gewalt in Sinaloa verantwortlich gemacht. Der Botschafter der USA hat dies zurückgewiesen, nach US-Angaben war die Festnahme nicht geplant.

Die neue Präsidentin Claudia Sheinbaum soll am Dienstag ihren nationalen Plan für die Sicherheit präsentieren. Sie übernimmt ein Land, in dem durch kriminelle Gewalt, die größtenteils mit Drogenhandel und Banden zusammenhängt, seit 2006 mehr als 450.000 Menschen getötet wurden.

apa

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