Bei der Chrisammesse werden die heiligen Öle für die Spendung der Sakramente für ein ganzes Jahr geweiht. Die Öle – sowie Brot und Wein – wurden heute erstmals nicht von Diakonen, sondern von Laien zur Weihe gebracht: Das Chrisam ist von den beiden Brixner Firmlingen Lara Monthaler und Felix Runggatscher zum Bischof getragen worden, das Krankenöl von den Krankenhausseelsorgern P. Gebhard Gatterer (Brixen), Peter Holzknecht (Bruneck) und Manuela Pardatscher (Bozen), das Katechumenenöl von den 2 Taufbewerbern Artemisa (Brixen) und Ervin Kaja (Bozen). Hostienschale und Kelch haben 2 Vorsitzende von Pfarrgemeinderäten, Roman Knoflach (Brixen) und Augusta Sorà (Franzensfeste), nach vorne getragen.
Bischof Ivo Muser sagte heute zur Bedeutung der heiligen Öle: „Die Öle verbreiten den Duft des neuen, österlichen Lebens: Das Katechumenenöl, das für die Taufbewerber verwendet wird, ist so etwas wie ein Öl der Vorfreude auf die Gemeinschaft mit Christus. Das Chrisam steht für die Würde des priesterlichen, königlichen und prophetischen Gottesvolkes. Und selbst das Öl, mit dem die Kranken und die Sterbenden gesalbt werden, ist Zeichen für die österliche Lebensmacht Gottes, die kräftigt und heilt.“
„Habt keine Angst, realistisch zu sein“
In seiner Predigt erinnerte der Bischof an den kürzlich absolvierten Ad-limina-Besuch in Rom. Er erzählte, dass er diese Tage als sehr ermutigend und bestärkend empfunden habe und hob als wichtigste Botschaft von Papst Franziskus hervor: „Habt keine Angst, realistisch zu sein. Nennt die Dinge beim Namen, schaut hin und verliert nicht die Hoffnung.“Muser betonte die Notwendigkeit eines ehrlichen und authentischen Dialogs über die Situation der Priester, deren Herausforderungen und dem schwindenden Vertrauen in die Kirche.
Mit einem Appell an die kirchliche Gemeinschaft unterstrich Bischof Muser das Miteinander zwischen Priestern und Gläubigen: „Wenn beim Ad-limina-Besuch von Synodalität die Rede war – und davon war häufig die Rede – ging es immer auch um diese Beziehung zwischen dem „gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen“ und dem „Priestertum des Dienstes“. Die Synodalität in der Kirche lebe geradezu von dieser Beziehung. „Mit dieser Überzeugung danke ich heute euch, den Priestern und Diakonen, und gleichzeitig den vielen Frauen und Männern in unserer Diözese, die ihr Taufpriestertum leben und die sich oft mit großem Einsatz einbringen in unsere christlichen Gemeinschaften und Pfarrgemeinden – nicht in Konkurrenz zum sakramentalen Priestertum, das durch die Weihe übertragen wird, sondern in der synodalen Haltung und Einstellung, die sich Papst Franziskus so sehr für die ganze Kirche und alle ihre Glieder wünscht.“
Priesterjubiläen und Todesfälle
Bischof Muser gedachte während der Chrisammesse auch der in den vergangenen 12 Monaten verstorbenen Priester der Diözese. Ebenso wandte er sich denjenigen zu, die ein Priesterjubiläum feiern. An sie richtete er Worte des Dankes und der Anerkennung für ihren langjährige Dienst.Priesterjubilare 2024
65-jähriges Priesterjubiläum:•
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60-jähriges Priesterjubiläum:
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50-jähriges Priesterjubiläum:
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40-jähriges Priesterjubiläum:
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25-jähriges Priesterjubiläum:
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Verstorbene Priester seit der letzten Chrisammesse
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Die heiligen Öle, die bei der Chrisammesse geweiht worden sind, werden nun an alle Pfarreien weitergegeben und bei der Spendung der Sakramente der Taufe, der Firmung und der Krankensalbung verwendet.
Am morgigen Karfreitag, 29. März 2024, begeht Bischof Muser im Bozner Dom um 15 Uhr die Feier vom Leiden und Sterben Christi. Die Karfreitagsliturgie aus dem Bozner Dom wird direkt vom diözesanen Sender Radio Grüne Welle (www.rgw.it) übertragen.