Am 26. August wurde dann bei einem Brand am Glaninger Weg ein Tatverdächtiger gefasst (hier lesen Sie mehr dazu). Nach anfänglichen Sicherungsmaßnahmen kam der 21-Jährige aus Bozen wieder auf freien Fuß.
Verdacht: Für mehr als 10 Brände verantwortlich
Die folgenden Ermittlungen förderten Verdachtsmomente zutage, wonach der junge Mann für mehr als 10 Brände verantwortlich gewesen sein könnte.Im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens sollte geklärt werden, ob der 21-Jährige einsichts- und willensfähig ist bzw. ob er an pathologischer Brandstiftung (Pyromanie) leidet. Diese kann die Impulskontrolle bzw. Willensfähigkeit beeinträchtigen.
Amtssachverständige: 21-Jähriger war zurechnungsfähig
Die Amtssachverständigen – der Psychiater Fabio Bonadiman und der Psychologe Giuseppe Sartori – kamen zum Schluss, dass der 21-Jährige zurechnungsfähig war (STOL hat berichtet).In der Folge beantragten Staatsanwaltschaft und Verteidigung aber aufgrund der Erkenntnisse ihrer Gutachter (die Psychologen Marco Samory und Alessia Ciccolini für die Staatsanwaltschaft bzw. Michele Piccolin für die Verteidigung) weiterführende Tests bzw. ein neues Gutachten.
Psychische Probleme
Der 21-Jährige habe psychische Probleme, die seine Willensfähigkeit zumindest eingeschränkt haben dürften. Piccolin bezweifelte auch, dass der 21-Jährige, der psychologisch betreut wird, verhandlungsfähig ist.U-Richter Emilio Schönsberg gab den Anträgen auf ein erweitertes bzw. neues Gutachten aber nicht statt. Er übermittelte die Fallakte an die Staatsanwaltschaft, die nun aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse der Gutachter entscheiden wird, ob sie gegen den 21-Jährigen Anklage wegen mehrfacher Brandstiftung erhebt.