Für Kurztrips nach Nusa Penida, Nusa Lembongan oder Nusa Ceningan gilt dies hingegen nicht, da diese 3 Inselchen zur Provinz Bali gehören.
„Prozess muss schnell und effizient ablaufen“
Viele haben aber bereits Sorge vor möglichen Endlos-Wartezeiten bei der Einreise am Flughafen Ngurah Rai. Schon für das Visum an den „Immigration“-Schaltern geht in den Spitzenzeiten viel wertvolle Ferienzeit verloren. Nun drohen also 2 Schlangen? Die Verantwortlichen sind sich des Problems durchaus bewusst. „Angesichts der Tatsache, dass täglich mehr als 15.000 Reisende am Airport Bali ankommen können, ist es wichtig, dass der Prozess schnell und effizient abläuft“, hieß es vor wenigen Tagen in der Ankündigung.20 Beamte sollen abbestellt werden, um zu kassieren – auch per Kreditkarte. Nach Angaben des Chefs der örtlichen Tourismusbehörde, Tjok Bagus Pemayun, soll die Abwicklung nicht mehr als 23 Sekunden pro Person betragen. Ob es künftig möglich sein wird, schon im Voraus online zu bezahlen, ist noch nicht geklärt.
Während die Kosten für Alleinreisende durchaus tragbar seien, würden sich viele Familien mit Kindern demnächst vermutlich nach günstigeren Urlaubsgebieten in Südostasien umsehen, heißt es in Kommentaren im Internet. „Einige regelmäßige Bali-Besucher erwägen bereits alternative Reiseziele wie Thailand, wo das Visum bei der Ankunft weiterhin kostenlos ist“, schrieb das Magazin „Travel Weekly Asia“.
Auch auf Indonesienfans, die Bali als Basis nutzen, um von dort den Inselstaat zu erkunden, kommen hohe Kosten zu: Viele reisen etwa über Bali ins Land ein, fahren einige Tage nach Lombok und reisen dann – nach weiteren Zwischenstopps auf Bali – zu den Komododrachen auf den Kleinen Sundainseln, zu den Orang-Utans auf Sumatra und zum Borobodur-Tempel nach Java weiter. Für solches Inselhopping werden nun bei jedem Halt auf Bali 150.000 Rupien fällig.
Verkehr und Müll größte Sorgenkinder
Den Behörden ist es aber wichtig, den negativen Auswirkungen des Massentourismus künftig besser entgegensteuern zu können – und dafür muss frisches Geld in die Kassen. „Der Tourismus hat natürlich einen positiven Beitrag für Bali selbst und auch für Indonesien auf nationaler Ebene geleistet, aber andererseits hat er auch schwerwiegende negative Folgen“, betonte Inselgouverneur Wayan Koster. Das wachsende Verkehrschaos und die mangelnde Abfallentsorgung bereiten das größte Kopfzerbrechen.Zwar weckt der Name Bali nach wie vor Visionen von sattgrünen Reisterrassen, malerischen Tempeln und herrlichen Stränden wie Dreamland oder Nusa Dua. Aber allein dorthin zu gelangen, wird immer mehr zur Herausforderung. Schon die Fahrt vom Flughafen in die Urlaubshotspots dauert zu Stoßzeiten Stunden. Die in sozialen Netzwerken verbreiteten Bilder von völlig verstopften Straßen wirken eher abtörnend als paradiesisch.
Zur Entschärfung des Chaos könnte der Bau eines unterirdischen Stadtbahnsystems (Light rail transit) beitragen. Investitionsminister Luhut Pandjaitan kündigte vor wenigen Tagen an, dass eine solche Bahn in Zukunft den Flughafen mit Touristenzielen wie Canggu und Seminyak verbinden soll. Nach den Plänen könnte das System schon 2025/2026 aktiv sein. Dann wird es auch höchste Zeit: Schätzungen zufolge wird der Urlauberansturm in den nächsten Jahren noch massiv zunehmen. Die Touristensteuer sei dringend nötig, „um die glorreiche balinesische Kultur und Natur zu schützen“, betonte Gouverneur Koster.