Offenbar will der Vater mit dem Kind und der Sozialassistentin einen Spaziergang machen. Und dann geht alles ganz schnell. Der mutmaßliche Tathergang: Der Vater hätte die Sozialassistentin zur Seite geschubst, sich das Kind geschnappt und sei mit ihm ins Auto gestiegen, wo ein Freund (27) des Vaters auf die beiden gewartet habe. Dann seien sie mit dem Kind davongebraust. Angeschnallt sind sie offenbar nicht. Dies ist zumindest die erste Hypothese der Ermittler.
Die Mutter und die Sozialassistentin alarmieren sofort die Carabinieri. Noch ehe diese Straßensperren errichten können, erreicht die Nachricht vom schweren Unfall die Notrufzentrale.
Auf der Flucht passiert der Unfall: Beifahrer und Bub durch Scheibe geschleudert
In einer Kurve zwischen Bruneck und Percha gerät der Fahrer des Mercedes mit hoher Geschwindigkeit auf die linke Fahrspur. Der Fahrer des großen Wohnmobils, das aus der Gegenrichtung kommt und in dem eine vierköpfige Urlauberfamilie aus Deutschland sitzt, kann nicht mehr ausweichen.Der schwere Aufprall stoppt die Flucht der beiden Männer: Der kleine Bub, der offenbar auf dem Schoß des Beifahrers gesessen hat, wird mit diesem durch die Windschutzscheibe nach vorne geschleudert. Beide erleiden schwere Verletzungen. Der Fahrer des Mercedes kommt mit leichteren Verletzungen davon. STOL hat berichtet.
Während die unverletzt gebliebene Urlauberfamilie die Heimreise antritt, muss der kleine Bub vom Notarzthubschrauber ins Bozner Krankenhaus geflogen werden. Die gute Nachricht: Er soll nicht in Lebensgefahr schweben.
Verhaftet: Staatsanwaltschaft ermittelt
Die beiden Männer werden vom Weißen Kreuz ins Krankenhaus nach Bruneck gebracht. Dort warten bereits die Carabinieri auf sie. Einer der beiden ist am Dienstagmittag noch bewusstlos, der andere hat Frakturen erlitten.Die Staatsanwaltschaft von Bozen ist mit dem Fall befasst und hat veranlasst, dass die Männer im Spital in vorbeugender Verwahrungshaft bleiben. Im Raum stehen die Verdachtsmomente auf Widerstand und Entführung von Minderjährigen.